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  Georg Büchner - Biographie
 

Karl Georg Büchner :

 

*      * 17. Oktober 1813 in Goddelau    ;    † 19. Februar 1837 in Zürich   

*       war deutscher Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär  

*       Eltern:

                 Vater:  Ernst Büchner (Arzt) 

                 Mutter: Louise Caroline Büchner, geborene Reuß  

*      Geschwister :

                                            Mathilde Büchner (1815–1888)

                                            Wilhelm Ludwig Büchner (1816–1892), Fabrikant und Politiker

                                            Luise Büchner (1821–1877), Schriftstellerin und Frauenrechtlerin

                                            Ludwig Büchner (1824–1899), Philosoph und Schriftsteller

                            Alexander Büchner (1827–1904), Professor für Literaturgeschichte

 

*      Schulzeit bis 1831 am humanistischen Gymnasium in Darmstadt

*      Ab 1831 - Studium der Medizin in Straßburg

*      Nach politischen Unternehmungen begibt er sich ab Oktober 1833 Büchner zur Fortsetzung des Studiums

*      März 1834 Büchner gründet in Gießen die "Gesellschaft der Menschenrechte" (einen Geheimbund von Studenten und Handwerkern)

*      Im September 1834 zieht sich Büchner ins Elternhaus nach Darmstadt zurück,

-        dort studiert er die Geschichte der Französischen Revolution studiert und verfasst

      das Drama "Dantons Tod"

*      Büchner flieht ins Exil nach Straßburg, um im März 1835 der Verhaftung zu entgehen

*      Das einzige zu Lebzeiten des Dichters erschienene Werk, wird von Karl Gutzkow veröffentlicht

*      Büchner starb am 19. Februar 1837 im Alter von nur 23 Jahren in Zürich an Typhus

 

 

Leben und Werke

 

Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt, der Residenzstadt des Großherzogtums Hessen-Darmstadt, als ältester von sechs Kindern, von denen es alle (außer Mathilde) zu Ansehen gebracht haben, geboren. Der Vater Karl Ernst Büchner war Arzt, hatte lange als Militärarzt unter Napoleon gedient, blieb auch sein ganzes Leben lang Anhänger Napoleons (wodurch Büchner schon früh auf die Revolutionsgeschichte hingewiesen wurde), hielt aber im Übrigen streng loyal zu seinem Staat.

1831 begann Büchner das Medizinstudium in Straßburg. Hier machte er Bekanntschaft mit den demokratischen Kräften, die im Vorjahr den Sturz Karls X. erreicht hatten und den Anfängern der sozialistischen Opposition gegen die bourgeoisiefreundliche Politik des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe. Büchners Briefe aus dieser Zeit bezeugen lebhaftes politisches Interesse; seinen Bekannten erschien er einigermaßen radikal. – In Straßburg wohnte Büchner bei dem protestantischen Pfarrer Jaegle, mit dessen Tochter Minna (Wilhelmine) er sich später verlobte (offiziell 1834).

Um sein Studium abzuschließen, musste Büchner 1833 an die Heimatuniversität  Gießen überwechseln, wo er unter der bedrückenden Enge und Restaurationsmentalität, aber auch unter der Trennung von der Braut schwer litt. Anfang 1834 trieb er intensive Studien über die Französische Revolution, offenbar um aus deren Analyse Richtlinien für dein eigenes Handeln zu gewinnen.

Doch trotz dieses deprimierenden Ergebnisses hinsichtlich der Möglichkeiten politischen Handelns begann Büchner ungefähr gleichzeitig eine intensive illegal-revolutionäre Tätigkeit:

                                                                                                                                                                 

 

 

 

 

Georg Büchner_ Biografie________________________

 

 

 

 

Im März 1834 gründete er nach französischem Vorbild in Gießen und etwas später in Darmstadt eine geheime „Gesellschaft der Menschenrechte“ : Die erste frühkommunistische Geheimgesellschaft in Deutschland, in der man sich politischer Schulung widmete („Krieg gegen die Reichen“ und „alles Vermögen ist Gemeingut“ waren die Slogans der Gruppe).

Als Büchner versuchte Kontakte zu anderen revolutionären Gruppen zu knüpfen, stieß er auf den Rektor und Pfarrer in Butzbach, Friedrich Ludwig Weidig, eine zentrale Gestalt der hessischen Oppositionsbewegung, der selbst eine mittlere und deshalb auch vermittelnde politische Richtung vertrat. Georg Büchner war davon überzeugt, dass eine Revolution von den Massen des Volkes getragen sein müsse und versuchte das Bewusstsein der Bauern für ihre Lage zu wecken.

Weidig hatte einen geheimen Zugang zu einer Druckpresse, deshalb bot sich hier eine Wirkungsmöglichkeit für Büchner und verfasste 1834 die revolutionäre Flugschrift „Der Hessische Landbote“, einen Text der mit den Sprüchen „Friede den  Hütten! Krieg den Palästen!“ zum  Kampf gegen die Reichen aufrief. Das Unternehmen war aber durch einen Spitzel verraten worden und so wurde einer der Abholer der gedruckten Exemplare festgenommen; die übrigen Beteiligten konnte Büchner noch rechtzeitig warnen. – Obwohl die Behörden einen Teil der Auflage beschlagnahmt hatten und die Verteilung des Rests zu verhindern versuchten, war der hessische Landbote nicht ohne Wirkung. Die Resonanz der Flugschrift veranlasste die Verschwörer zu einer zweiten Auflage noch im gleichen Jahr.

Büchners Zimmer in Gießen war in seiner Abwesenheit polizeilich durchsucht worden, doch die Dreistigkeit, mit der der vorgeblich unschuldige Büchner gegen diese Maßnahme protestierte, irritierte den Universitätsrichter so sehr, dass er die bereits angeordnete Verhaftung vorerst nicht zu vollziehen wagte. Aufgrund verstärkter polizeilicher Untersuchungen in Gießen hielt Büchner sich seit September 1834 in Darmstadt bei seinen Eltern auf, wo er sich im Labor des Vaters auf das Examen vorbereitete, nebenher aber auch am politischen Programm „Gesellschaft der Menschenrechte“ arbeitete, außerdem trieb er erneut Studien zu Französischen Revolution. Die polizeilichen Untersuchungen weiteten sich immer mehr aus. Er wurde zweimal als Zeuge vorgeladen.

In dieser Zeit des Bedrohtseins schrieb Büchner von Mitte Januar bis Mitte Februar 1835 „Dantons Tod“. Am 21. Februar schickte er das Manuskript an Karl Gutzkow, den Herausgeber einer Literaturzeitschrift. Die Buchausgabe des Stücks erschien im Juli 1835, zum Ärger Büchners mit vielen Änderungen (vor allem zwecks Beseitigung der ‚Unanständigkeiten’). Anfang März 1835 floh er über die Grenze nach Straßburg. Kurz darauf wurden politische Freunde Büchners und auch der Rektor Weidig verhaftet. Im Juni erging ein Steckbrief gegen Büchner.

In den anderthalb Jahren in Straßburg widmete sich Büchner neben seinen Studien weiter der literarischen Tätigkeit. Ende 1835 entstand das Fragment der Erzählung Lenz,  1836 das Lustspiel Leonce und Lena und in den Sommer fällt wahrscheinlich auch der Beginn der Arbeit am Woyzeck, den er aber bis zu seinem Tod nicht vollenden konnte.

Andererseits arbeitete Büchner in der Straßburger Zeit intensiv am Aufbau einer wissenschaftlichen Karriere auf dem Grenzgebiet zwischen Biologie und Philosophie. Von intensiven philosophischen Studien zeugen umfangreiche Notizen, die naturwissenschaftlichen Studien führten zu einer (französischen) Dissertation „Über das Nervensystem der Barben“ (einer Karpfenart), für die ihn die Straßburger naturwissenschaftliche Gesellschaft zum korrespondierenden Mitglied machte und für die er im Herbst 1836 von der Universität Zürich die Doktorwürde erhielt.

Die Universität Zürich bot ihm auch eine Dozentenstelle an. Bei der Übersiedlung in die Schweiz hatte der passlose Emigrant Büchner einige Schwierigkeiten, doch im Oktober 1836 konnte er nach einer Probevorlesung „Über Schädelnerven“ seine Tätigkeit in Zürich aufnehmen. Er las darauf im Wintersemester über vergleichende Anatomie der Fische und Amphibien und plante für den Sommer eine Philosophie- Vorlesung. Doch wenige Monate nach dem Beginn dieser allem Anschein nach glänzenden wissenschaftlichen Laufbahn starb Büchner. Er erlag am 19. Februar 1837 im Alter von nur 23 Jahren einer Typhusinfektion und vier Tage nach Büchners Tod beging Weidig im Gefängnis Selbstmord.

erarbeitet von Matthias Krengel
 
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