Christa Wolf – Biografie
Am 18. März 1929 wurde Christa Wolf als Tochter Kaufmanns Otto Ihlenfeld in Landsberg an der Warthe (heutiges Polen) geboren, wo sie bis kurz vor Kriegsende auch die Schule besuchte. 1945 wurde die Familie aus Polen vertrieben und fand in Mecklenburg ihre neue Heimat. Dort arbeitete Christa Wolf als Schreibhilfe des Bürgermeisters von Gammelin. In Bad Frankenhausen beendet sie 1949 die Oberschule mit dem Abitur und tritt im selben Jahr der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) bei, in der sie Mitglied bis 1989 war. Außerdem studierte Christa Wolf ab 1949 Germanistik in Jena und Leipzig und vollendete ihr Studium 1953. In der Zwischenzeit heiratete sie den Schriftsteller Gerhard Wolf und brachte ihre erste Tochter, Annette, zur Welt.
Nach ihrem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband, als Lektorin verschiedener Verlage und als Redakteurin der Zeitschrift „Neue deutsche Literatur“. Von 1955 bis 1977 war sie sogar im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR. Ihre zweite Tochter Katrin brachte sie vier Jahre nach ihrer ersten zur Welt. 1974 trat sie der Akademie der Künste der DDR bei. Nachdem sie 14 Jahre in einem kleinen Ort bei Berlin gelebt hat, zog sie mit ihrer Familie nach Berlin.
Christa Wolf war nicht nur auf deutschem Boden tätig. 1984 wurde sie Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Sie unternahm viele leserein, unter anderem in Schweden, Finnland, Frankreich und auch in den USA, wo sie das Ehrendoktorat der Ohio State University bekam.
Anfang der 90er Jahre kam es zu einiger Aufruhr um Christa Wolf. Mit der Veröffentlichung der Erzählung „Was bleibt“, welche mit autobiografischen Zügen die Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR schildert, kommt es zu einer Diskussion über die Mitschuld der Intellektuellen in der DDR. Als sie mit Begriffen wie „Verfechterin des Sozialismus“ und „Opponentin des SED-Staates“ verbal attackiert wird, zieht sie sich aus der politischen Öffentlichkeit zurück.
Christa Wolfs Werke wurden in sehr viele Sprachen übersetzt, was sie zu einer der berühmtesten und bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart macht.
Preise
1961 - Kunstpreis der Stadt Halle
1963 - Heinrich-Mann-Preis
1964 - Nationalpreis 3. Klasse der DDR
1972 - Theodor-Fontane-Preis
1977 - Bremer Literaturpreis
1980 - Georg-Büchner-Preis
1983 - Franz-Nabl-Preis, Schiller-Gedächtnispreis
1985 - Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur
1987 - Geschwister-Scholl-Preis, Weinpreis für Literatur, Nationalpreis 1. Klasse der DDR
1994 - Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille der Stadt Berlin
1999 - Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis, Samuel-Bogumil-Linde-Preis, Nelly-Sachs-Preis
2001 - Plakette der Freien Akademie der Künste Hamburg
2002 - Deutscher Bücherpreis
2005 - Hermann-Sinsheimer-Preis
erarbeitet von Robin Lambertz und Martin Becker