Impfstoffe und Gewinnung
Unter einem Impfstoff oder einer Vakzine (von lateinisch vaccina „ die von Kühen Stammende“) vergleichbare Vakzination, versteht man ein biologisch oder genetisch hergestelltes Antigen. Meistens bestehen diese aus Protein-oder Erbgutbruchstücken, abgetöteten oder abgeschwächten Erregern.
Der Impfstoff dient im Rahmen einer Impfung zur spezifischen Aktivierung des Immunsystems hinsichtlich eines bestimmten Erregers bzw. einer Erregergruppe.
Die Reaktion des Immunsystems wird dazu ausgenutzt, bei Vorhandensein von Erregern bzw. deren spezifischen Teilen eine Immunantwort zu produzieren. Dabei kommt es zur Ausbildung von Antikörpern (Gedächtniszellen) und spezialisierten T-Helfer-Zellen.
Es muss aber natürlich darauf geachtet werden, dass die Krankheit nicht wirklich ausbrechen kann. Der Erreger muss deshalb so verändert werden, dass er zwar eine Immunantwort auslöst, aber keine Erkrankung bewirkt oder höchstens eine sehr leichte Form.
Dafür hat die medizinische Forschung verschiedene Möglichkeiten gefunden.
a) Der Erreger kann so abgeschwächt werden, dass nur noch die Antikörper gebildet werden, die Krankheit hingegen nicht ausbricht.
b) Der Erreger wird mit Chemikalien vollständig lahmgelegt.
c) Es werden nur die Teile des Erregers verwendet, die für die gewünschte Abwehrreaktion nötig sind.
Somit unterscheidet man bei der Impfstoff Gewinnung einmal zwischen der aktiven und passiven Immunisierung.
Bei der aktiven Immunisierung werden abgeschwächte oder abgetötete Erreger (Antigene) an Gesunde verabreicht. Dabei hat man zum einen eine Vorbeugung, da man sich gegen viele Krankheiten schützen kann und zum anderen einen Langzeitschutz, weil die Gedächtniszellen in Produktionsbereitschaft bleiben.
Bei der passiven Immunisierung (Serumgewinnung) werden dem Körper körperfremde Antikörper zur Bekämpfung einer akuten Infektion zugeführt.
Dieses Verfahren hat eine schnelle Heilwirkung durch geborgte Antikörper, wenn das eigene Immunsystem geschwächt ist und ist außerdem kurzfristig anwendbar.
Jedoch besteht die Gefahr eines allergischen Schocks gegen Tiereiweiße, die bei der Gewinnung aus Tierblutserum als Verunreinigungen bleiben. Zudem besteht im Gegensatz zur aktiven Immunisierung kein Langzeitschutz, da die körperfremden Antikörper schnell abgebaut werden und einige Gedächtniszellen nicht gebildet werden.
Die Gentechnik hat die Gewinnung von Impfstoffen verbessert. Es sind reinere und damit sichere Impfstoffe möglich. Die Gefährlichkeit der Krankheitserreger in den Impfstoffen kann noch besser kontrolliert werden und schließlich ist auch die Herstellung in den Labors sicherer geworden, weil nicht mehr mit richtigen Krankheiserregern gearbeitet werden muss, sondern nur noch mit Teilen davon.
erarbeitet von Anna Thulke
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